Wratislav „Drslav“ von Mitrowicz († 1487) erhielt um das Jahr 1448 das Gut Mitrowicz bei Sedlčan und nach aktivem Widerstand gegen Jiří von Poděbrad wurde er Burggraf auf der Prager Burg (1462). Die Nachfahren von Wratislavs (Drslavs) Sohn Jan Wratislav († 1520), das Geschlecht Wratislav, teilte sich im Verlauf des 16. Jahrhunderts in mehrere Zweige – Ujezd-Zweig, Mníšek-Zweig und Skřípel-Zweig, der Skřípel-Zweig teilte sich noch weiter auf.
Václav Wratislav von Mitrowicz (1510 – 1554) war der jüngste Sohn des oben erwähnten Jan Wratislav und man kann sagen, dass bei dessen Nachfahren aus der Ehe mit Barbora Vamberska aus Rohatec der eigentliche Aufstieg des Geschlechts der Wratislav begann. Dieser Aufstieg war u.a. mit der traditionellen Klientelbeziehung zum Geschlecht der Herren von Hradec verbunden. DieWratislavs dienten dem Herren des Wappens der goldenen fünfblättrigen Rose auf blauem Grund treu, im Verlauf des 16. Jahrhunderts rückten jedoch einige Angehörige des Geschlechtes Wratislav auf Posten der höchsten Beamten auf der Herrschaft der Herren aus Hradec, z.B. der Sohn von Václav, Štěpán, hielt den Posten des Regenten der Herrschaft von Neuhaus. Erfolgreiche Politiker waren auch seine Brüder – Jiří (Burggraf der Prager Burg und Hauptmann der Herrschaft Hluboká), Kryštof (Burggraf von Karlstejn) und Mikuláš (stellvertretender Kammermeister des Böhmischen Königreichs). Weit übertraf diese in seiner Bedeutung der Sohn von Štěpán, Václav Ignác Wratislav von Mitrowicz.
Václav Ignác Wratislav von Mitrowicz, genannt "Türklein", kam im Jahre 1591 mit der Gesandtschaft des Kaiser Rudolf II. zum türkischen Sultan in Konstantinopel (heute Istanbul), wo er fälschlich der Spionage beschuldigt wurde und eineinhalb Jahre auf Galeeren und zwei Jahre im schlimmsten türkischen Gefängnis, im Schwarzen Turm, der auch lebendiges Grab genannt wurde, verbrachte. Nach der Rückkehr aus dem türkischen Gefängnis schrieb er seine Erlebnisse in der Handschrift "Erlebnisse des Václav Vratislav, Freiherr von Mitrovic" nieder, welche zu den anmutigsten Renaissance-Reiseberichten gehört. Er heiratete und verlebte mit Ehefrau Ludmila Ježova von Lub († 1636) seine Zeit auf der Herrschaft Starý Knín. Später nahm er an Kriegen gegen die Türken teil. Beim Ständeaufstand (1618) war er auf Seiten des Kaisers und musste Böhmen verlassen. Nach dem Weißen Berg (1620) kehrte er nach Böhmen zurück. Er wurde Oberstlandrichter, Geheimrat der kaiserlichen Rates und schließlich wurde er in den Herrenstand erhoben.
Sein Enkel, der Graf František Ignác Wratislav von Mitrowicz und Schönfeld (1645 - 1727) kaufte im Jahre 1704 das Schloss in Koloděj nad Lužnicí.
Sein Sohn, František Karel I. Wratislav von Mitrowicz, (1696 - 1759) mit Ehefrau Marie Anna Alžběta Kinsky von Vchynic und Tetova (1699-1737) erweitere das Schloss in den Jahren 1737 – 41 und baute eine Barockkapelle, geweiht der Hl. Anna, an. Ihre gesamte Familie lebte hier lange Jahre.